Neue Perspektiven für Quereinsteiger

 

Mit ihrer Lebenserfahrung und ihren beruflichen Kompetenzen bereichern Quereinsteiger den Kitaalltag. So wie Helena Schlett aus der Kita Sonnenkäfer, die sich nach Sprachstudium und Karriere in der Gastronomie für die Ausbildung zur Erzieherin entschied.

 

Es ist still und es duftet nach Suppe im Treppenhaus der Kita Sonnenkäfer in Pankow. Die Kinder schlafen nach dem Mittagessen und Erzieherin Helena Schlett hat Zeit für ein Gespräch. Ruhig und mit untergeschlagenen Beinen beginnt sie zu erzählen. 2002 kam die 34-jährige aus Mecklenburg-Vorpommern nach Berlin, um deutsche und polnische Sprachwissenschaften zu studieren. Sie ließ sich Zeit, wollte ganz genau wissen, wie Sprache funktioniert. Nach neun Jahren stellte sich für Helena Schlett die Frage nach der beruflichen Perspektive. Klassische Tätigkeitsbereiche wie Journalismus oder Wissenschaft kamen für sie nicht in Betracht. Da die gebürtige Polin während des Studiums bereits viel und gerne in der Gastronomie gearbeitet hatte, blieb sie in diesem Metier und übernahm die Service-Leitung eines Restaurants. Als ihr Sohn auf die Welt kam, war es wegen der abendlichen Arbeitszeiten schwierig, Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

 

»Ich saß da mit meinem Kind und dachte: »So kann das nicht weitergehen«. Vor meinem Sprachstudium hatte ich auch mit Grundschulpädagogik geliebäugelt, aber mein Traum war es immer gewesen zum Theater zu gehen. Ich habe angefangen zu überlegen, wie ich meine Interessen mit meiner Mutterrolle verbinden könnte«. Sie fand heraus, dass sie sich als Erzieherin zur Theaterpädagogin weiterbilden konnte. Durch ein Praktikum in der Kita Sonnenkäfer klappte es mit der Bewerbung an der Fachschule Pädalogik. Sie entschied sich für die berufsbegleitende Ausbildung. »Das war perfekt für mich, weil ich gleichzeitig Geld verdienen, mich um mein Kind kümmern und die Ausbildung machen konnte«.

 

Von ihren Kolleginnen und Kollegen wurde Helena Schlett als gleichberechtigtes Teammitglied sofort aufgenommen. »Das war toll, dass ich von Anfang an voll mitarbeiten durfte und musste, obwohl ich anfangs kein pädagogisches Wissen und Erfahrung hatte. Aber ich wusste ja schon mit meinen Kindern umzugehen und hatte keine Berührungsängste«, erinnert sich die zweifache Mutter. Ihre Mentorin, eine Kollegin aus dem Team, stand ihr während der Ausbildung zur Seite und tauschte sich mit ihr und der Fachschule aus. Erleichternd war auch, dass es im Kitateam einige Quereinsteiger gibt, die wie sie vorher schon in anderen Berufen tätig gewesen waren. 

 

Helena Schletts theoretisches Wissen über Sprache und ihre Lebenserfahrung helfen ihr im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen und im Umgang mit den Kindern in der Kita. Belastbar, empathisch und flexibel ist sie, wichtige Eigenschaften, die in der Gastronomie genauso gefragt sind wie bei der Arbeit mit Kindern. Da sie erst vor einem halben Jahr die Ausbildung beendet hat, plant sie noch keine Weiterbildung. Das Theater kann noch ein bisschen warten.

 

Interessiert Sie die berufsbegleitende Ausbildung?

Hier erfahren Sie mehr.

 

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