Erzieherspezialisierung: Elternbegleiter

 

Unsere Erzieher begleiten nicht nur die Kinder sondern auch die Eltern

 

Die Kita Wiesenstraße könnte tatsächlich auch am Rande einer Wiese stehen. Es ist ein einstöckiges Haus mit einem großen Garten in einer ruhigen Straße, unweit des Humboldthains gelegen. Bereits an der Tür werden Besucher mit Grußformeln in mehreren Sprachen empfangen. Es ist auch verständlich, die Kita bietet Platz für 130 Kinder, die zu 89% aus Familien mit Migrationshintergrund stammen. Für die Erzieher und die Kitaleitung ist dies eine Bereicherung, jedoch werden sie auch vor einige Herausforderungen gestellt.

 

»Ich arbeite in dieser Kita seit über zwanzig Jahren und wir mussten viel Kraft in die Elternarbeit investieren.« erzählt Angela Oertel, die Kitaleiterin. Am Anfang gab es auf beiden Seiten viele Ängste. Die Eltern, die oft kein Deutsch gesprochen haben, haben ihr Kind in die Kita »einfach reingeschoben« um sich nicht mit den Erziehern austauschen zu müssen. Die Erzieher hatten wiederum Bedenken wegen der unterschiedlichen Kulturen, deren Bräuche und Sitten.

 

Frau Oertel hat sich zur Multiplikatorin im Kinderschutz ausbilden lassen und ihre Vertreterin Martina Braatz hat die Zertifizierung zur Elternbegleiterin absolviert. »Wir haben gelernt, dass das wichtigste in der Elternarbeit ist, sich die Zeit zu nehmen und zuhören, ein offenes Ohr für die Sorgen der Eltern zu haben und viel miteinander zu sprechen.« sagt Frau Oertel.

 

Die Eltern sind an dem Kita-Alltag und dem Wohl ihrer Kinder interessiert und deshalb auch bereit sich über das Geschehen in der Kita zu informieren. Aus diesem Grund werden in der Kita von und für die Eltern verschiedene Veranstaltungen organisiert. »Man muss die Eltern dort erreichen, wo sie sich auch gerne einbringen – einige Mütter sind begabte Bäckerinnen, andere Eltern lieben es zu grillen. So können die Eltern bei unseren Festen oder im Eltern-Café aktiv mitmachen,» so Angela Oertel.

 

Die Kita organisiert auch Fachvorträge für die Eltern, um ein besseres Verständnis für die in der Kita geleistete Arbeit, aber auch für die eignen Kinder, entwickeln zu können. Es wurde zum Beispiel über das Berliner Bildungsprogramm, Kinderschutz und sogar Kindersexualität berichtet. Um sich besser zu verständigen, springen manchmal auch die Eltern als Dolmetscher ein.

 

Kinder mit einem multikulturellen Familienhintergrund lernen Deutsch oft als zweite Sprache. Die Kita hat deshalb mit einer Fachschule für Logopädie eine Kooperation aufgebaut. Deren Studenten unterstützen die Kindern regelmäßig darin ihr Deutsch zu verbessern, zum Beispiel in dem sie die richtige Aussprache üben. Auch ehrenamtliche Lesepaten kommen in die Kita, um in der Gruppe oder individuell mit den Kindern zu arbeiten, Bücher vorzulesen oder verschiedene Spiele zu spielen um so deren Wortschatz zu erweitern.

 

Durch das Kennenlernen verschiedener Kulturen, durch Fortbildungen und Gespräche mit den Eltern und Kindern ist eine Basis zwischen allen Beteiligten entstanden, die auf Respekt und Toleranz aufbaut. »Besonders Stolz macht es uns, dass inzwischen Kinder, welche unsere Einrichtung besucht haben, nun Eltern geworden sind und ihre Kinder wieder zu uns bringen.« schließt Frau Oertel ab.

 

Unsere Kita Wiesenstraße freut sich über neue Kolleginnen und Kollegen. Sind Sie staatlich anerkannter Erzieher/Erzieherin? Mehr zu offenen Stellen erfahren Sie hier.

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